Immobilien Crowdfunding ist für private Investoren eine gute Anlagemöglichkeit mit der Aussicht auf eine hohe Rendite. Für Projektentwickler ist Crowdfunding eine alternative Finanzierungsmethode um das bestehende Eigenkapital zu strecken. Auf den Webseiten der Crowdfunding Plattformen kann man als interessierter Anleger in diese Projekte investieren.
Die Aussicht auf hohe Renditen birgt jedoch auch ein gewisses Risiko, falls das Projekt in welches investiert wurde, pleite geht. Daher ist es entscheiden eine seriöse Plattform als Partner zu haben, die entsprechende Know-How bei der Auswahl der Projekte hat, und möglichst transparent über die Chancen und Risiken aufklärt. Und natürlich ist die Erfahrung der Plattform wichtig. Je mehr Projekte ein Anbieter schon erfolgreich finanziert hat und je weniger Ausfälle es gab, desto besser.
Was ist Immobilien Crowdfunding?
Immobilien Crowdfunding ist eine Anlagemethode, bei der private Anleger ihr Vermögen in Immobilienprojekte investieren können , um eine Rendite in Form eines Zinsgewinns zu erzielen.
Immobilienentwickler erhalten so die Möglichkeit, Immobilienprojekte zu realisieren und entsprechende Erlöse zu erwirtschaften. Als Anleger erhältst du einen relativ hohen Zinssatz bei kurzen Laufzeiten – typischerweise 5-7% pa. Zinsen für 12-36 Monate Laufzeit.
Die Abwicklung erfolgt über spezielle Crowdfunding-Plattformen, die deine Veranlagungen verwalten. Da es sich meistens um Immobilienprojekte handelt, besteht hier natürlich ein erhöhtes Risiko zu anderen Immobilienveranlagungen. Immobilien Crowdfunding kann aber eine gute Ergänzung für dein Anlageportfolios sein.
Übersicht seriöse Immobilien Crowdfunding Plattformen
Crowdfunding befindet sich seit 10 Jahren auf Wachstumskurs. Und Immobilien stellen das in den letzten Jahren mit Abstand größte und wachstumsstärkste Segment. Das gesamte kumulierte Volumen aller crowdbasierten Immobilieninvestitionen hat bereits Anfang 2021 die 1 Mrd. Euro Grenze überschritten.
Bei dieser Entwicklung ist es kein Wunder, dass viele neue Plattformen entstanden sind. Wir möchten dir deshalb hier jene Plattformen auflisten, die sich schon seit einiger Zeit am Markt bewährt haben.
Aufgrund des erhöhten Ausfallsrisikos solltest du vor deinem Investment die jeweiligen Anbieter prüfen. Interessante Informationen sind zum Beispiel die Anzahl der bereits erfolgreich abgeschlossenen Projekte, die Anzahl der Investoren oder die Höhe des investierten Volumens. Achte auf eine transparente Darstellung der Projekte. Übertrieben hohe Zinsen können ein Hinweis auf fehlende Seriosität sein.
| Plattform / Anbieter | Land | Gründung | Projekte (Anzahl) | Volumen (Mio. €) |
| Exporo | DE | 2014 | 430 | >800 |
| Bergfürst | DE | 2011 | 94 | >140 |
| Home Rocket | AT | 2015 | 100 | >110 |
| Zinsbaustein | DE | 2016 | 71 | >110 |
| Engel & Völkers Digital Invest | DE | 2017 | 52 | >110 |
| dagobertinvest | AT | 2015 | 202 | > 85 |
| Rendity | AT | 2015 | 90 | >76 |
| Estateguru | EE | 2014 | 2.671 | >400 |
| Crowdestate | EE | 2014 | 378 | >110 |
Welche Vorteile und Nachteile gibt es beim Crowdfunding?
Für einen Anleger bietet Immobilien Crowdfunding einige Chancen:
- Höhere Zinsen
Crowdfunding-Projekte bieten höhere Zinsen (üblich sind 5-7%) als klassische Anlageformen wie Festgeld oder Tagesgeld an. - Relativ kurze Laufzeiten
Dein Kapital ist bei Immobilien Crowdfunding-Projekten meistens nur zwischen einem und drei Jahren gebunden. - Keine bzw. geringe Kosten
Üblicherweise verlangen die meisten Anbieter keine Verwaltungsgebühren oder Ausgabeaufschläge. Manche Anbieter verlangen geringe Gebühren für Transaktionen am Sekundärmarkt - Persönliche Auswahl der Projekte
Im Vergleich zu anderen Anlageformen kann man sich hier die Projekte direkt aussuchen, in die man investieren möchte.
Allerdings bietet diese Anlageform auch zahlreiche Risiken:
- keine vorzeitige Kündigungsmöglichkeit
Üblicherweise besteht keine vorzeitige Kündigungsmöglichkeit. Einige Plattformen haben jedoch einen Sekundärmarkt eingerichtet, an dem man seine Veranlagung verkaufen kann. - Nachrangigkeit der Finanzierung
Die meisten Crowdfunding-Investments sind Nachrangdarlehen, und müssen daher nicht zurückgezahlt werden, wenn der Projektbetreiber dadurch in Konkurs gehen würde. Es gibt allerdings auch schon andere Formen des Investments. - meisten Projektfinanzierungen
In der Regel handelt es sich bei diesen Immobilieninvestments um Immobilienprojekte und nicht um einen Kauf von Bestandsobjekten. Das Ausfallsrisiko einer solchen Veranlagung ist natürlich deutlich höher.
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Woran erkennt man eine vertrauenswürdige Plattform
Wer seinem Veranlagungsmix auch Immobilien Crowdfunding Projekte hinzufügen möchte, kommt daher um die Auswahl einer oder vielleicht sogar mehrerer Plattform nicht herum. Hier also ein paar Tipps, wie du seriöse Immobilien Crowdfunding Plattformen finden kannst:
- Erfahrung
Eine Immobilien Crowdfunding Plattform benötigt einiges an Erfahrung, um die Risiken von Projekten einschätzen zu können. Je länger die Plattform bereits besteht, und je mehr Projekte die Plattform bereits begutachtet und umgesetzt hat, desto größer ist natürlich ihre Erfahrung. - Laufendes Angebot
Der Immobilienmarkt ist ständig in Bewegung. Um zum Beispiel zu wissen, welche Preise gerade für Grundstückskäufe oder Baumaterial zu kalkulieren sind, muss man sich laufend mit Projekten beschäftigen. Wenn Plattformen kaum neue Projekte anbieten, beginnen sie mit der Zeit an Wissen und Erfahrung zu verlieren. - Transparenz
Es geht um Geld, und damit um Vertrauen. Daher ist es sehr entscheidend, ob die Plattform offen kommunizieren. Es ist klar, dass die Plattformen versuchen auf ihren Webseiten mit Werbebotschaften neue Kunden anzulocken. Aber findet man auch leicht Statistiken über die Anzahl erfolgreicher und – noch wichtiger – nicht erfolgreicher Projekte. - Weiterentwicklung des Angebots und der Plattform
Crowdfunding ist noch eine relative junge Finanzierungsform. Entsprechend rasch entwickeln sich daher hier auch neue Angebote und Lösungen. So gibt es jetzt neben den klassischen Finanzierungen mit Nachrangdarlehen auch besicherte Darlehen. Immer mehr Plattformen bauen auch einen Sekundärmarkt auf. Einige Plattformen bieten auch neben den Projektgeschäft auch die Beteiligung an Bestandsimmobilien an. - Gütesiegel
In Österreich können sich Plattformbetreiber seit 2016 freiwillig zu den Standesregeln des Fachverband Finanzdienstleister der Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ) bekennen. Die Einhaltung der Regeln wird vom Ehrenschiedsgericht des Fachverbands überprüft. Wer die Standesregeln einhält, erhält ein entsprechendes Gütesiegel.